Trauma geht uns alle an
Zum 1jährigen Bestehen unserer Traumafachberatungsstelle am Draht 10 in Pfaffenhofen kamen viele Interessierte, Fachkräfte, Kooperationspartner und Unterstützer.
Jubiläumsfeier in der Trauma-Fachberatungsstelle von A.p.e.
Pfaffenhofen – Zu einem sicheren Ort ohne Wartezeiten und Antragstellung wurde im vergangenen Jahr das kleine Schutzhäusl am Draht, das nun bei offenen Fenstern und Türen Einblicke gewährte.
Viele Interessierte kamen, denn „Trauma geht uns alle an”, betonte die Referentin Steffi Jofer-Ernstberger bei ihrem berührenden Fachvortrag am Vormittag. Am Nachmittag ging es mit einer lebendigen Expertenrunde mit Dr. Anne Witte, Dr. Marion Kauderer und Helmut Promberger weiter, an der sich auch die Pfaffenhofener in einem offenen Austausch beteiligen konnten.
Die beiden Gesichter der Trauma-Fachberatungsstelle, die im Juni 2024 von der gemeinnützigen Organisation A.p.e ins Leben gerufen wurde, sind die Traumapädagoginnen Petra Egger und Aida Zvizdic, die im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun hatten. „Wen ein traumatisches Lebensereignis
trifft, der braucht prompte Hilfe. Trauma kennt keine Wartelisten”, so Petra Egger bei ihren Begrüßungsworten. Unterstützt werden die beiden Fachkräfte von erfahrenen Psychotherapeuten
aus dem Landkreis, die sich ehrenamtlich dem Team von A.p.e angeschlossen haben. „Ohne diesen Zusammenschluss und die vereinten Kräfte wäre schnelle Hilfe hier am Draht nicht möglich”, betonten die beiden Pädagoginnen und bedankten sich bei allen Helfern und Unterstützern.
Allein im ersten Jahr seit Eröffnung der Beratungsstelle war die Resonanz überwältigend: Rund 150 betroffene Menschen haben seitdem den Weg ins Schutzhäusl gefunden, „und es werden immer mehr”. Der Bedarf im Landkreis ist groß. Ob ein akuter Verlust eines nahestehenden Menschen, eine Diagnose, ein Unfall oder eine Erfahrung mit psychischer, physischer oder sexualisierter Gewalt einem Menschen den Boden unter den Füßen nimmt – das 400 Jahre alte Schutzhäusl ist zu einer sicherheitsgebenden
Anlaufstelle geworden, in der Betroffene schnell und unbürokratisch ein offenes Ohr finden und aufgefangen werden. Sogar am Jubiläumstag blieb das Telefon nicht still.
A.p.e. möchte mit der zentral gelegenen Beratungsstelle am Draht, die vom alten Schusterhäusl zum Schutzhäusl wurde, für die Pfaffenhofener erreichbar und nah sein. Die Einrichtung wird fast ausschließlich aus Spendenmitteln finanziert, öffentliche Zuschüsse gibt es bislang kaum.
Wer die Arbeit des Vereins und insbesondere der Trauma- Fachberatungsstelle unterstützen möchte, kann sich direkt an die Mitarbeiter von A.p.e wenden: draht@ape-hilfen.de
Spendenkonto: Förderverein A.p.e. e.V., DE887215 1650 0008 2969 56, Verwendungszweck: Draht10